Eine bayrische Weihnachtslegende von Ludwig Thoma
Die „Heilige Nacht – Eine Weihnachtslegende“ gehört zu dem Schönsten und Bekanntesten aus Ludwig Thomas (1867-!921) umfangreichem Werk. In vierzeiligen gereimten Strophen erzählt der große Dichter Bayerns in der Mundart „seiner“ Bauern die Weihnachtsgeschichte, wie das Lukasevangelium sie berichtet: Maria und Joseph ziehen von Nazareth nach Bethlehem, wo der Heiland geboren wird. Das biblische Geschehen hat Thoma in die tiefverschneite oberbayerische Landschaft verlegt, die biblische Welt in die oberbayerische Dorfwelt umgedeutet. Wie in Bethlehem, sind auch hier die Herzen der Reichen verstockt. Allein die einfachen und armen Leute tun Gutes und begreifen das Wunder der heiligen Stunde.
Ludwig Thoma hat diese Verserzählung, wie zahlreiche seiner Briefe belegen, ganz „mühelos zur Welt gebracht, sie ließ sich “von Herzen herunter dichten und war angeregt vom Schnee und stillen, sternenhellen Winternächten“.
Verfasst wurde sie in den Jahren des 1.Weltkrieges zwischen der Adventszeit 1915 und Ende Dezember 1916 in Thomas Landhaus in den Tegernseer Bergen und erschien dann 1917 in München.
Geboren 1867 in Oberammergau als Sohn eines Försters, war Thoma zunächst als Rechtsanwalt tätig, wurde um die Jahrhundertwende Redakteur beim „Simplicissimus“ und lebte ab 1908 bis zu seinem Tode 1921 als freier Schriftsteller in Tegernsee. Durch seine Theaterstücke, Erzählungen und großen Romane ist er weit über Bayern hinaus berühmt geworden.
Erzähler: Matthias Babl
Musik: Geigenmusi Geschwister Haindl (Geigen, Akkordeon, Harfe und Kontrabass)
Samstag, 7.12.24, Beginn um 16.30 Uhr
Kaffee, Punsch und Weihnachtsgebäck ab 16 Uhr
Reservierung möglich unter mail@paletti-kulturcafe.de